Forschungsstelle für
deutsche Exilliteratur
Foto: Ildikó Felbinger
13. November 2019
Foto: Wien-Museum
Der Vortrag widmet sich mit dem ‚Wiener Kinetismus‘ einer Gruppe junger Künstlerinnen, die in den 1920er Jahren die Avantgardebewegung in Österreich maßgeblich geprägt haben. Sie vertraten das Programm eines von „modernem Leben durchfluteten Aktivismus“, der Aspekte des Kubismus mit technoästhetischen Maximen der Zeit verknüpfte. Neben Elisabeth Karlinsky und Marianne (My) Ullmann trat vor allem Erika G. Klien als eigenständige Künstlerin mit Bild-Text-Collagen und Arbeiten an den Schnittflächen von Malerei und Theater hervor. Nachdem diese programmatisch auf Intermedialität ausgerichteten Kunst- und Kulturbewegung beachtliche internationale Resonanz erfahren hatte, wurde sie im Zuge einer kulturpolitischen Provinzialisierung seit 1927 systematisch verdrängt, wichtige Vertreterinnen emigrierten in die USA.
Der Vortrag findet im Rahmen des Seminars „Poetik und Montage“ (Prof. Dr. Doerte Bischoff) statt. – Gäste sind herzlich willkommen!
Univ.-Prof. Mag. Dr. Primus-Heinz Kucher ist Professor für deutsche und österreichische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts (besonders unter dem Aspekt Emigration-Exil) am Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt / Österreich.
Donnerstag, 21. November 2019, 10.00 Uhr (c.t.) | Raum 01048 | Überseering 35, 22297 Hamburg