Forschungsstelle für
deutsche Exilliteratur
Foto: Ildikó Felbinger
4. Juli 2022
Foto: Edition Konturen
Die lange zu Unrecht verkannte deutsch-jüdische Schriftstellerin und Journalistin Gabriele Tergit (1894 – 1982) schrieb drei Romane, zahlreiche Feuilletons und Reportagen sowie autobiographische Erinnerungen. 1933 emigrierte die in Berlin lebende Autorin zunächst nach Palästina, ging aber bereits 1938 mit ihrem Mann nach London, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1982 blieb.
Insbesondere ihr Roman So war’s eben, der 2021 erstmals aus dem Nachlass Tergits veröffentlicht wurde, entwirft ein weitgefasstes, anschauliches Panorama deutsch-jüdischer Geschichte in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts. Mit humorvoller Ironie und viel Sinn für das alltägliche Leben erzählt Tergit von den Schicksalen mehrerer Familien in einem Zeitraum von 1898 bis in die 1950er-Jahre, vom wilhelminischen Kaiserreich bis zum 1.Weltkrieg, von der Weimarer Republik bis zur Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und dem 2.Weltkrieg, von Vertreibung, Flucht und Emigration. Sie wolle ihre „ganze blödsinnige Welt von 1932“ einfangen, sagte sie selbst einmal darüber, das Leben ihrer Generation in Berlin mit allen Hoffnungen, Enttäuschungen und Lebensbrüchen schildern, bis hin zu den Vertriebenen und zu den jüdischen Emigranten in London, New York und anderswo.
Do., 21. Juli 2022 (19:30 Uhr) im Jüdischen Salon am Grindel im Café Leonar:
Gespräch und Lesung mit Nicole Henneberg (Herausgeberin der Texte Gabriele Tergits) und Steffen Siegmund (Schauspieler am Thalia Theater Hamburg)
Moderation: Marcus Dahmke (Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für Exilliteratur)
Gastgeberin: Friederike Heimann
Für die Teilnahme wird vorab um Anmeldung gebeten unter: https://www.salonamgrindel.de/programm/2022-07-21/so-wars-eben-ueber-gabriele-tergit