exilograph. Newsletter der Forschungsstelle
Der Newsletter exilograph erscheint seit 2012 ein- bis zweimal jährlich und widmet sich in Lektüren und kleineren Studien jeweils einem Thema. Darüberhinaus werden einzelne Objekte aus den Beständen des P. Walter Jacob Archivs vorgestellt und aktuelle Veranstaltungen der Forschungsstelle dokumentiert.
Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Forschungsstelle haben auch interessierte Studierende hier die Möglichkeit, einen kleinen wissenschaftlichen Beitrag zu veröffentlichen.
Nr. 30, Herbst 2023: „Flucht und Gender. Geschlechtsspezifische Perspektiven auf Exilgeschichten"
Inhalt: Anne Frank im Spiegel weiblicher Autorschaft // „Ausbruch aus dem Privaten ins Universum!" Zur gendersensiblen Rezeption bei Nelly Sachs am Beispiel des Meridians. // Transformation von Heimatbildern und Geschlechterrollen in Hilde Domins Das zweite Paradies // „Wie schade, ich hätte mich gar zu gern von der Mutter umarmen lassen.“ Zur Dekonstruktion des nationalsozialistischen Mutterkonzepts in Anna Seghers‘ Der Ausflug der toten Mädchen // „Nun hab ich selbst ein Emigrantenkind“. Mutterschaft im Exil in Mascha Kalékos Bearbeitung von ,,Interview mit mir selbst“ // Exil und Genderperformanz. Irmgard Keuns Exilroman Kind aller Länder gelesen mit Judith Butler // „[E]s ist eine Liebe wie eine andere auch, nicht besser, nicht schlechter“. Klaus Manns Einsatz gegen homophobe Tendenzen in der Opposition zum Nationalsozialismus. // „Bin ich auch weder Mann noch Frau“. Identität und Menschenrechte in H. G. Adlers Aufzeichnung einer Displaced Person // Der selektive Blick. Exilgeschichte und Genderkonzeptionen in Norbert Gstreins Die englischen Jahre // Gender-Konzeptionen und alternative Gedächtnis-Entwürfe bei Nino Haratischwili und Vladimir Vertlib // Überwindung von Genderstereotypen. Zur Darstellung von Flüchtlingsfiguren in Olga Grjasnowas Gott ist nicht schüchtern (2017) // „Ausländerin im Ausland“. Fremdheitserfahrungen in Herta Müllers Reisende auf einem Bein // Weibliches Nomadentum. Heimat, Exil und Identität in Emine Sevgi Özdamars Der Hof im Spiegel // „Wenn Du über Menschen schreibst, schreibst Du auch Gender“ Oder: „Literarisches Schreiben muss demokratisch sein“ – Finja Zemke im Gespräch mit Rosa Yassin Hassan über Literatur, Gender und Exil // Veranstaltungen der Forschungsstelle
Nr. 29, Herbst 2022: „Resonanzen des Krieges gegen die Ukraine. Gewaltgeschichte(n), Flucht und Exil in Literatur und Performance-Kunst“
Inhalt: Reise in die Hölle: Serhij Zhadan schreibt in Internat über den Krieg im Donbass // Krieg in der ukrainischen Kinderliteratur // „[E]in großes Volk von 30 Millionen in mehrere nationale Minderheiten zerschlagen“ oder „Die Ukrainer […] verdienten gewiß einen eigenen Staat“. Joseph Roths Bericht über die ukrainische Minderheit im Polen der 1920er Jahre // Natascha Wodins Sie kam aus Mariupol (2017) – ein grenzüberschreitendes Familiennarrativ zwischen den Kriegen // Kriege in der und gegen die Ukraine: Am Beispiel des Romans Eine Geschichte, die eines ganzen Apfelgartens wert ist (2017) von Maksym Dupeško // "In der Erinnerung bin ich Ukrainer, bin ich Russe, bin ich Shloymo". Transnationales (Ge)Denken im Angesicht des Krieges // Exodus-22: The New Russian Migration in Linor Goralik’s Flash Fiction // Soldiers at the culture frontline. Wie das deutsch-ukrainische Künstler:innennetzwerk ‘under construction’ in Hamburg den Veränderungen durch den Krieg in der Ukraine begegnet. Ein persönlicher Bericht von Franziska Jakobi // Моє рідне місто – Meine Heimatstadt // „Leben im Wort“ – Czernowitzer Geschichte(n) in Zeiten des Krieges. Kristina Omelchenko und Pavlo Hushcha im Gespräch mit Oxana Matiychuk // Veranstaltungen der Forschungsstelle
Nr. 28, Herbst 2020: „Fernes Grab. Totengedenken angesichts von Exil und Migration“
Inhalt: In der Fremde begraben werden. Erinnern und Gedenken in Ursula Krechels Roman Shanghai fern von wo // Mascha Kalékos Epitaphe // Kryptische Gräber. Friedhöfe in Barbara Honigmanns Damals, Dann und Danach // Auf den Spuren der unsichtbaren Gräber. Zu Katja Petrowskajas Vielleicht Esther // Ilse Aichinger und das vierte Tor - zur Bedeutung des Wiener Zentralfriedhofs als Schauplatz der Erinnerung // Stadt der Toten. Grabstätten und Friedhöfe in der österreichischen Exilliteratur // Der Engel der Einwanderer. Der hybride Raum des Friedhofs in Dimitré Dinevs Engelszungen // Leeres Grab in heimatlicher Erde. Leichenmigration und Totengespräche in Sibylle Lewitscharoffs Apostoloff // Erinnerungen an ferne Gräber. Drei Exponate aus der Dauerausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 // Das Grab eines ,Fremden' auf dem Friedhof Ohlsdorf (P. Walter Jacob) // „Mit meinem Buch habe ich eine Art Gedenkstätte errichtet." Kristina Omelchenko im Gespräch mit Katja Petrowskaja // Übernahmen aus der Nachlassbibliothek von Klaus Schröter in die Exilbliothek // Veranstaltungen der Forschungsstelle
Nr. 27, Sommer 2018: „Schwierige Rückkehr. Erzählungen und Reflexionen über das Zurückkehren im Kontext von Exil und Vertreibung“
Inhalt: Der verlorene Sohn // Rückkehr als Nach-Exil // Vom Auffüllen der Kriegslücken. Zur „Rückkehr“ von Sammlungen // „Aber man konnte ja immer noch heimkehren.“ Von Imaginationen der Rückkehr und dem Wunder der Wiederbegegnung in Joseph Roths Hiob // Die „undarstellbare Gemeinschaft“. Die Rückkehr einer Widerstandskämpferin in Peter Weiss’ Die Ästhetik des Widerstands // Rückkehr in die Muttersprache? Theodor W. Adornos Sprachbefremdung // Neue Kleidung braucht das Land. Miniatur über die Kleiderordnung in Hilde Domins Das zweite Paradies // ,,Wir leben doch immer in der falschen Zeit“. Rückkehrer als Provokation in Thomas Bernhards Heldenplatz // Rückkehr durch Dinge? Zu W. G. Sebalds Austerlitz // Rückkehr in die Heimat? Zur Neuverhandlung von Zugehörigkeit in Vladimir Vertlibs Schimons Schweigen // „Da war es das Land. Rostig gelb. Von der Farbe frisch geheilter Haut. Vielleicht wurde ich endlich befreit.“ Dimensionen von Rückkehr in Hisham Matars Die Rückkehr // “You can’t return to the past.” Rafael Cardoso in conversation with Cordula Greinert // Neue Publikation zu P. Walter Jacob. // Veranstaltungen der Forschungsstelle
Nr. 26, Sommer 2017: „Bilderfolgen von Flucht und Exil. Grafische Literatur als Reflexionsmedium von Entortungsgeschichten“
Inhalt: Von der Passion eines Menschen zum Jemand. Die Adaption von Frans Masereels „Bilderroman“ im Exil // Fantastische Erinnerungen. Fotografie als visuelle Metapher in Shaun Tans The Arrival // Düstere Visionen im Paradies. Die Graphic Novel Die letzten Tage von Stefan Zweig // Das Phänomen Anne Frank im Comic. Zur Mediatisierung des Tagebuchs in grafischer Literatur // Exil im 19. Jahrhundert: Von Preußen in den Orient. Elke R. Steiners Graphic Novel Die anderen Mendelssohns – Dorothea Schlegel und Arnold Mendelssohn // Das Spiel mit Schwarz-Weiß-Stereotypen. Zu Marjane Satrapis Graphic Novel Persepolis // Weibliche Migrationserfahrung als Konfrontation mit dem eigenen Ich. Parsua Bashis Graphic Novel Nylon Road // Zeina Abirached: Der libanesische Bürgerkrieg aus kindlicher Erzählperspektive // Made in Germany. Birgit Weyhes Madgermanes und der Blick auf die ,anderen Deutschen’ // Gefangen in der Bedeutungslosigkeit. Zur Kampagne „Save Eaten Fish“ // „In jedem Bild schafft man die Realität neu.“ Paula Bulling im Gespräch mit Frida Teichert // Von der Unmöglichkeit des Ankommens. Die Raumstruktur in Ville Tietäväinens Unsichtbare Hände // Geflüchtete als Boten der Systemfrage. Schläfer im Sand von Andreas Hedrich und Sebastian Pampuch // Neuigkeiten aus der Forschungsstelle
Nr. 25, Herbst 2016: „Gespräche über Bäume. Wurzel- und Pflanzenmetaphern in der Exilliteratur“
Inhalt: Der Mensch ist (k)ein Baum. Deutungen einer strittigen Analogie // Sprachbotanik. Vegetabile Metaphern in den Wissenskulturen // „Un-natur(schutz)“ auf dem Ettersberg. Joseph Roth über die ‚Goethe-Eiche‘ im Konzentrationslager Buchenwald // Pflanzensymbolik in Anna Seghers' Der Ausflug der toten Mädchen // „Poetische Sonderzwiesprach“. Karl Wolfskehl und ein Feigenbaum im südpazifischen Exil // „daraus die glühenden Wurzeln der Sterne treiben“. Zum poetischen Bild der Wurzel in der Exillyrik von Nelly Sachs // „Ewig wird der Baum nach seinen Wurzeln suchen“. Die Freiheit der Heimatlosigkeit in Peter Weiss' Die Besiegten // Geburtstagsbäume für Walter A. Berendsohn // Eine Wiese als Heimat in Hilde Domins Das zweite Paradies // Geschichten vom neuen Herrn K. Zur Pflanzenmetaphorik in Adel Karasholis Gedichten // „Nein, es lohnt sich zu trotzen!“ Adel Karasholi im Gespräch mit Jasmin Centner // Zur Pflanzen- und Wurzelmetaphorik in Jenny Erpenbecks Heimsuchung // Vielleicht Fikus. Über die Wurzeln einer Familie in Katja Petrowskajas Vielleicht Esther // Von einem ungewöhnlichen Gast auf dem Balkon. Baum- und Wurzelmetaphorik in Barbara Honigmanns Chronik meiner Straße // Veranstaltungen der Forschungsstelle
Nr. 24, Frühjahr 2016: „Verzeichnete Erschütterungen. Autobiografie und Exil“
Inhalt: Das autobiografische Ich und sein Zerfall. Die Erzählstimme(n) in Hans Sahls Die Wenigen und die Vielen. Roman einer Zeit // Sich selbst schreiben. Selbstverortung und Selbstvergewisserung in Klaus Manns Autobiografie Der Wendepunkt // Leben als Sprachodyssee. Mehrsprachigkeit und autobiografisches Schreiben über das Exil 1933-48 // Autobiografisches Schweigen. Zur Konstruktion einer ungebrochenen Lebenserzählung bei Max Brod // „Nur was ich selber bewahren will“. Autobiografisches Erzählen in Stefan Zweigs Die Welt von Gestern // Tod der Mutter und Imaginationen der Heimat. Bedingungen eines weiblichen Schreibens aus dem Exil in den autobiografischen Texten von Hilde Domin und Anna Seghers // „Meine Hacken sind schief, mein Strumpf hat ein Loch: also bin ich“. Selbstsuche und Selbstentwurf in Konrad Merz’ Ein Mensch fällt aus Deutschland // Eine Fallgeschichte des Exils: Zu Konrad Merz‘ Exilroman Ein Mensch fällt aus Deutschland // „Ein Gefühl für die Unsicherheit der Existenz“. Barbara Honigmann im Gespräch mit Lena Ekelund // Neue Publikationen und Veranstaltungsberichte
Nr. 23, Frühjahr 2015: „Interexilische Korrespondenzen. Exilliteratur(en) und Intertextualität“
Inhalt: Dialog durch die Jahrhunderte. Joseph Brodsky und Ovid im literarischen Gespräch über Exil // „Verzeihen Sie. Man vertut sich so leicht in den Jahrhunderten.“ Die besondere Rolle Heinrich Heines für Exilantinnen und Exilanten im 20. Jahrhundert // Exil und Gemeinschaft: Jüdische Exiltradition in Lion Feuchtwangers Josephus-Trilogie // Bertolt Brecht zu Besuch bei den verbannten Dichtern // Von Vaterländern und Sohlen. Laufbahn und Wandlungen einer Exil-Metapher // „Ich bin im Innersten ein Ahasver.“ Marica Bodrožić' Das Gedächtnis der Libellen als Panoptikum transhistorischer Exilerfahrungen // Vergegenwärtigte Erinnerungen. Interexilische Bezüge in Hans Joachim Schädlichs Kokoschkins Reise // „Um Atmen zu können!“ SAID im Gespräch mit Victoria Pöhls // Veranstaltungsberichte
Nr. 22, Sommer 2014: „Überleben in der Übersetzung oder lost in translation?“
Inhalt: „In jeden Autor lebte ich mich genau wie als Schauspieler in die seelische Situation meiner Rolle ein.“ Rudolf Frank als einer der aktivsten Übersetzer im Exil // Stefan Zweig als Übersetzer und Kulturvermittler // Georges-Arthur Goldschmidts Selbstübersetzung als interkultureller Vermittlungstext // Die Englisch-Lektionen Carl Heinz Jaffés // Die Antigone des Sophokles nach der Hölderlinschen Übertragung für die Bühne bearbeitet von Bertolt Brecht. Rückkehr, Übersetzung, Zäsur // Übersetzen von Gesten. Bertolt Brechts amerikanischer Galileo // Weltliteratur gestern und heute. Zur gegenwärtigen Wiederaufnahme eines tradierten Begriffs unter transnationalen Vorzeichen // Der Translational Turn. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften als Impulsgeber für die Exilforschung // „Ein Übersetzer muss gut tanzen können“. Emine Sevgi Özdamar im Gespräch mit Anne Benteler // „Überleben als sprachliches Wesen“. Eine Lektüre von Irena Brežnás Die undankbare Fremde // Übersetzung als Lebensweise: Daniel Stein von Ljudmila Ulitzkaja // Veranstaltungsberichte
Nr. 21, Winter 2014: „Die Gegenwart des Exils. Zur Konjunktur von Exilerzählungen in der neueren Literatur“
Inhalt: „Das Gedächtnis der Wörter“ Transkulturelles Erinnern in Marica Bodrožićs Sterne erben, Sterne färben // Spuren des Exils. Ursula Krechels Roman Shanghai fern von wo // Exil und transnationale Lebenswelten in Romanen von Olga Grjasnowa und Doron Rabinovici // Schönbergs Sessel. Zur Dekonstruktion des Mythos vom Exil-Autor in Michael Lentz' Pazifik Exil // Der „Chefgenosse des Unfertigen“. Zur Exilerfahrung in Saša Stanišićs Wie der Soldat das Grammofon repariert // Grenzerfahrungen. Der falsche Inder von Abbas Khider // „Im Gefängnis gab es weder Blätter noch Stifte.“ Reflexionen zu ungewöhnlichen Schreibmaterialien bei Abbas Khider // „Ich bin ein Schönheits-Sammler.“ Interview mit Abbas Khider // Das Writers-in-Exile-Program des Deutschen PEN-Zentrums // Exil im virtuellen Museum. Der Ort der Vergegenwärtigung // Aktuelle Beiträge des P. Walter Jacob-Archivs zur virtuellen Ausstellung Künste im Exil // Jo Mihaly und das Exilland Schweiz // Veranstaltungsberichte
Nr. 20, Sommer 2013: „Exilfilm - Filmexil. Historische, mediale und ästhetische Übersetzungen“
Inhalt: Desiderate der Exilfilmforschung. Das Beispiel Hitler's Madman von Douglas Sirk // Professor Mamlock und das deutschsprachige Filmexil in der Sowjetunion // Paul Kohner – Agent der Exilanten // „This is a story of the people without passports“. Die amerikanische Remarque-Verfilmung So Ends Our Night // „And the others wait in Casablanca... and wait... and wait“. Casablanca als Exilfilm // „Böhmische Haine und Seen“. Hanus Burgers Exilfilm Crisis // Veranstaltungen der Forschungsstelle im Wintersemester 2012-13 und im Sommersemester 2013
Nr. 19, Winter 2013: „Hans Wolffheim und die Exilliteraturforschung“
Inhalt: Nur eine vertane Chance? Zu frühen Versuchen der Gründung einer Exilforschungsstelle // Dokumentation III. Inhaltliche Erschließung gedruckter autobiographischer Zeugnisse // Hans Wolffheim und seine Lehre // Erinnerungen an Hans Wolffheim von Heinrich Breloer und Paul Kersten // „Denn wo und wann habe ich nicht an dich gedacht?“ Hans Wolffheims Briefe an Marianne Dahl // Aggressive Lektüren. Der Leser Hans Wolffheim // Veranstaltungen der Forschungsstelle im Sommersemester 2012 // Aktuelles aus dem P. Walter Jacob Archiv // Bericht aus der Exilbibliothek
Nr. 18, Sommer 2012: „Im Niemandsland zwischen den Sprachen. Sprachwechsel und Mehrsprachigkeit in der Exilliteratur“
Inhalt: „Der geborene Inglisch-Spieker“. Mascha Kaléko und der Sprachwechsel im Exil // „Der kleine Unterschied“. Das Problem der Übersetzung in Mascha Kalékos Exilgedichten // Sprachwechsel und Dialekt. Oskar Maria Grafs Die Flucht ins Mittelmäßige (1959) // Sprach- und Briefwechsel. Ein Brief von Werner N. Landsburgh // Von der Teilung der Sprache. Reflexionen mit Jacques Derridas Die Einsprachigkeit des Anderen // Veranstaltungsberichte // Die Forschungsstelle: Neue Leitung und Perspektive